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Zweite Rheinbrücke — nein danke!

Eine zweite Straßenbrücke über den Rhein bei Karlsruhe, die auch den Bau der Nordtangente voranbringen würde, lehnen die Pfälzer Naturschützer und die Bürgerinitiative Bienwald ab. Als Alternative schlägt die BI Bienwald „Das bessere Verkehrskonzept“ vor, das auch im Internet zu finden ist.

Wie könnten die Verkehrsprobleme aktuell gelöst werden?

Entsprechend den amtlichen Zählungen sta?gniert der Straßenverkehr über die Maxauer Rheinbrücke bei etwa 70.000 Kfz/Tag, davon rund 8.300 LKWs. Rechnet man pro PKW etwa 1,5 Personen, so überqueren täglich etwa 100.000 Personen den Rhein bei Karlsruhe, davon etwa 3.000 in der Stadtbahn (S 5) und 6.000 in den Regionalzügen (RE und RB) zum Karlsruher Hauptbahnhof. Im Berufsverkehr gibt es jedoch eine sehr hohe Verkehrsspitze, die häufig zu Staus, auch auf der Karlsruher Südtangente führt.

Bei einer Realisierung des „besseren Verkehrskonzeptes“ der BI Bienwald könnte der Straßenverkehr über Rheinbrücke auf durchschnittlich 56.000 KfZ täglich vermindert und die Spitze im Berufsverkehr gebrochen werden. Die Fracht von etwa 3.000 LKWs/Tag könnte mit Güterzügen über die Germersheimer Rheinbrücke abgefahren und rund 25.000 Personen würden täglich in Zügen über die Karlsruher Rheinbrücke fahren. Im Berufsverkehr müssten dann große Züge mit bis zu 600 Sitzplätzen eingesetzt werden.

Um die angestrebte Entlastung im Straßenverkehr zu erreichen, sind über die Karlsruher Bahnbrücke in der Hauptverkehrszeit 11 Personenzüge je Stunde und Richtung nötig. Es sind dies:

  1. 4 schnelle Züge, die ohne Halt von Wörth nach Karlsruhe fahren und zwar 1 RE von Kaiserslautern über Neustadt und Landau, 1 RE (oder IRE) von Saarbrücken über Zweibrücken und Landau, 1 Rhein-Neckar-S-Bahn von Mannheim über Germersheim und Wörth und 1 Zug von Bad Bergzabern mit einem Flügelzug aus Wissembourg.
  2. 3 Züge, die alle Zwischenhalte zwischen Wörth und Karlsruhe Hbf bedienen und zwar 1 Regionalbahn von Neustadt, 1 Regionalbahn von Bad Bergzabern und 1 Stadtbahn S 8 von Germersheim
  3. 4 Stadtbahnen S 5, die über Knielingen in die City fahren und zwar 3 aus Wörth-Dorschberg und 1 aus Germersheim.

Würde das Konzept der BI Bienwald, das auch ergänzende Buslinien enthält, verwirklicht, so hätte der pfälzische Teil des KVV eine gleichwertige ÖPNV-Versorgung wie der baden-württembergische Teil. Die Bürgerinnen und Bürger hätten Bahnen und Busse als Alternative zum PKW.

Herbert Jäger

Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 1/10

Stand des Artikels: 2010! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.

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