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Bahnstrecke Landau-Germersheim

[Bild: zugewuchteres Gleis]

Während Anfang des Jahres der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr in der Südpfalz beschloss, die Strecken Wörth-Germersheim, Wörth-Winden-Landau-Neustadt, Winden-Bad Bergzabern,Landau-Annweiler-Pirmasens und Landau-Herxheim-Rülzheim (letzteres mit Teil-Neubaustrecke) gemeinsam in einer standardisierten Bewertung auf die Tauglichkeit für eine Elektrifizierung bzw. teilweise für einen Stadtbahnbetrieb zu untersuchen, hört man von einer weiteren Strecke in der Südpfalz, nämlich der von Landau nach Germersheim, nichts in diese Richtung. Daher kam in der Runde des Stammtisches der BUZO AG Verkehr die Idee auf, sich diese Strecke mal anzuschauen, was wir dann vor einigen Wochen zu dritt (Wolfang Melchert als Reiseleiter, Uwe Haack und ich) mit Rad und Bahn umsetzten.

Bei der Anfahrt mit dem Zug nach Landau war aus dem Zug heraus zu sehen, dass die Strecke nach Herxheim offensichtlich schon von den Gleisen im Landauer Bahnhof abgetrennt ist. Im Zuge der weiteren Radtour zeigte sich, dass im Gegensatz dazu die Anbindung der 1998 stillgelegten Strecke Germersheim-Landau an beiden Enden noch intakt ist. Dies ist sozusagen umgekehrt proportional zum Status der Bahntrassen. Die nach Herxheim steht unter einem Trassensicherungsprogramm des Landes, darf also nicht umgenutzt werden. Aus kompetenter Quelle war aber zu hören, dass es an mindestens einer Stelle Begehrlichkeiten auf Aufhebung der Trasse gibt, falls die Bewertung negativ ausfällt. Die gleiche Quelle sagt aber, dass Landau-Germersheim nicht in der Trassensicherung sei.

Dass hier, wie unsere Tour dann zeigte, die Gleisen noch komplett liegen (obwohl der Eisenbahnatlas von Schweers+Wall die Strecke schon fälschlich als abgebaut bezeichnet),lag zum einen wohl daran, dass ehedem die Militärs Interesse an der Erhaltung der Strecke hatten (mittlerweile aber entfallen), zum anderen ist auf der Landauer Seite noch Güterverkehr auf einem kurzen Teilstück, sogar noch recht aktiv, wie man an Spuren erkennen konnte. 1 km nachdem die Strekke aus Landau raus nach Osten abknickt, zweigt ein Anschlussgleis ab, dass beim Vergleich von diversen Karten offenbar vor nicht allzu langer Zeit zu einer Müllumschlaganlage verlängert wurde.

[Bild: altes Schild Bahnmeistereigrenze]

Erst nach dem Abzweig ist sie stillgelegt, aber mit noch vorhandener Weiche. Allerdings geht es ab hier mit dem Zustand der Strecke abwärts. An einzelnen Übergängen sind die Rillen zuasphaltiert und oft ist die Strecke überwuchert oder sie wird als Lagerplatz benutzt. Die Sicherungseinrichtungen der Übergänge sind aber meistens noch vorhanden.

Ziel der Tour war aber nicht nur, den aktuellen Zustand der Infrastruktur zu begutachten, sondern auch die Relation der Strecke zur vorhandenen Bebauung anzuschauen. Denn dies wäre für eine Reaktivierung wichtig. Im Ostteil der Strecke führt diese recht weit weg an Ortschaften vorbei. Von Dammheim und Bornheim ist sie durch rund 500 m Acker getrennt, Hochstadt liegt sogar über einen Kilometer weg. Direkt an der Strecke liegt aber in Höhe von Bornheim ein Zentrum mit Verbraucher- und Baumärkten. Es könnte durchaussinnvollsein,Stadtbahnlinien, die sonst in Landau enden würden, dorthin zu verlängern.

Im Westteil sieht es dagegen anders aus: die nächsten Orte Zeiskam, Lustadt, Westheim und Lingenfeld liegen direkt an der Strecke. Wenn auch teilweise nur einseitig, so liegen sie aber doch zum großen Teil in einem Streifen von 500 m links und/oder rechts der Strecke und sind somit gut von der Bahn aus erschließbar, insbesondere bei der Anlage weiterer Haltepunkte.

Im Vergleich dazu liegen die Orte an der zu untersuchenden Strecke Landau-Herxheim meist ungünstig zur Bahn, sind aber größer, vor allem Offenbach und Herxheim. Angesichts vorhandener Strecke und günstiger Topographie wäre eine Reaktivierung vonGermersheim-Landauabereigentlich nicht so abwegig, entweder als Stadtbahnstrecke, analog zur S3/S31, oder auch als Verlängerung von in Landau endenden Regionalbahnen.

Heiko Jacobs

Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 2/03

Stand des Artikels: 2003! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.

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