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Für 30 km/h innerorts

Derzeit sammelt eine europäische Bürgerinitiative Unterschriften, um eine EU-weite Absenkung der Regelgeschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften auf 30 km/h zu erreichen. Bereits heute ist innerorts 50 km/h eher die Ausnahme als die Regel: In so gut wie allen Nebenstraßen gilt bereits heute Tempo 30, auf einigen Hauptstraßen wurde ebenfalls Tempo 30 eingeführt. Dies hat in den letzten Jahren zu einem immer undurchschaubareren Schilderwald geführt. Dazu kommt auch noch, dass heute jede 30 km/h Begrenzung auf Hauptstraßen gut begründet werden muss. Dies führt dazu, dass oft nur an einzelnen Gefahrenstellen Tempo 30 angeordnet wird und auf der restlichen Straße wieder 50 km/h erlaubt ist. Dass dann nach wenigen Metern schon wieder ein 30er Schild kommt, kann bei der heutigen Rechtslage leider passieren. Heraus kommt ein unnötiges Bremsen und Beschleunigen. Die heutige Rechtslage führt auch dazu, dass manche Straße, wo man als verantwortungsvoller Kraftfahrer sowieso besser nicht schneller als 30 fährt, bei 50 km/h Höchstgeschwindigkeit verbleibt.

Bei einer Umkehrung der „Beweislast“ (die Sicherheit höherer Geschwindigkeiten als 30 km/h muss nachgewiesen werden, nicht die Unsicherheit von 50 km/h) wäre es möglich mehr Straßen mit 30 km/h-Limits zu versehen, was die Verkehrssicherheit, vor allem von schwachen Verkehrsteilnehmern wie Fußgängern und Radfahrern, deutlich verbessern würde. Schließlich beträgt der durchschnittliche Anhalteweg eines Kfz aus 30 km/h ca. 14 m, dies ist in etwa der Reaktionsweg bei 50 km/h. Und selbst bei einem ungebremsten Aufprall eines Kraftfahrzeugs auf einen Fußgänger liegen dessen Überlebenschancen beim 30 km/h schnellen Auto bei 90 %, bei einem 50 km/h schnellen Auto hingegen nur bei 30 %.

Von Tempo 30 profitiert auch sämtlicher Verkehr, der Vorfahrtsstraßen kreuzen muss, bzw. auf diese auffahren will. Logischerweise funktioniert beides bei langsamerer Grundgeschwindigkeit des Verkehrs auf der Vorfahrtsstraße viel einfacher.

Vor allem in Bereichen mit vielen Ampeln ist durch die geringeren Geschwindigkeiten mit geringeren Lärm- und Umweltauswirkungen zu rechnen, wenn nur noch aus 30km/h abgebremst werden muss bzw. nur noch auf 30 km/h beschleunigt wird, was logischerweise weniger Energie sowie Bremsen und Reifen (Feinstaub) verbraucht.

Als weiteres Argument kann man noch anführen, dass Straßen mit 30 km/h Höchstgeschwindigkeit nur noch in absoluten Ausnahmefällen Radverkehrsanlagen benötigen, was das Problem der vielen technisch veralteten Radwege auf einen Schlag sehr kostengünstig lösen würde.

Für die Anerkennung der Bürgerinitiative werden EU-weit mindestens 1 Mio. Unterschriften benötigt. Dies ist eine hohe Zahl, was die Unterstützung jedes Einzelnen erfordert. Daher bitten wir Sie die Initiative mit zu unterstützen.

Mehr Informationen finden Sie unter
http://www.30kmh.eu
Mitzeichnen können Sie online unter
https://30kmh.eu/oct-web-public/?lang=de
oder im Umweltzentrum.

Erich Fey

Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 2/13

Stand des Artikels: 2013! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.

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