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NEIN zu neuen Straßen!

Zwischen Ende der Siedlung und Raffinerie soll noch eine vierspurige Spange reinpassen; Foto: Heiko Jacobs

Im Karlsruher Westen werden aktuell die Planungen für eine Querspange zwischen der B 36 und der inzwischen planfestgestellten 2. Auto-Rheinbrücke vorangetrieben. Sie wird im Bundesverkehrswegeplan 2030 im vordringlichen Bedarf gelistet und soll nördlich von Knielingen verlaufen.

Die Planung einer solchen Querspange entspringt der Idee aus einer längst überholten Vergangenheit: Auf von zu vielen Autos verstopften Straßen wird reflexartig mit dem Bau weiterer Straßen reagiert, in einem Land, das schon voller Straßen und Autos ist. Bei allen Bemühungen um einen möglichst verträglichen Verlauf einer Straße bleibt in jedem Fall ein Eingriff in die Landschaft und in Lebensräume, eine Zunahme von Lärm und Schadstoffen, die Vernichtung von landwirtschaftlich nutzbaren Böden, eine weitere Versiegelung und ein ungeheuerlicher Einsatz von Ressourcen, bei dem auch klimaschädigendes CO2 freigesetzt wird. Die bisher in verschiedenen Varianten geplante Querspange zur B 36 macht hier keine Ausnahme.

BUZO-Protest vor der Badnerlandhalle bei der Infoveranstaltung des RP am 4.10.2022;   Foto: Christian Büttner

Wir fordern ein verantwortungsvolles Handeln für eine schnelle Mobilitätswende: Der Autoverkehr muss durch alle möglichen Maßnahmen radikal reduziert werden. Dann brauchen wir keine neuen Straßen, weder eine Querspange B 36 noch eine weitere Brücke über den Rhein. Statt große Geldsummen in neue Straßen zu investieren, sollte zunächst die bestehende Infrastruktur wie marode Brücken und löchriger Asphalt saniert werden. Damit Autofahrten auf andere Verkehrsmittel verlagert werden können, muss der klimaverträgliche Verkehr gefördert, das heißt ein gut funktionierender öffentlicher Verkehr geschaffen und Fahrradinfrastruktur verbessert werden.

Im konkreten Fall einer weiteren Rheinbrücke und ihrer Verbindung zur B 36 erwarten wir, dass die Planungstätigkeiten eingefroren werden, bis die vorgesehene Prüfung des Bundesverkehrswegeplan 2030 stattgefunden hat, bei der auch Klimabelange wie das Bundes-Klimaschutzgesetz und das Klimaschutzprogramm 2030 einbezogen werden. Wenn die Politik es ernst meint mit der notwendigen Reduzierung von Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor, kann es eigentlich kein Festhalten an den alten Planungen mehr geben. Dann müssen Maßnahmen greifen, die künftig sehr viel weniger Autos über die Straßen rollen lassen, und damit gibt es eine neue Grundlage für Verkehrsprognosen: Sinkende Zahlen und folglich weniger Bedarf an Straßen. Schön wär‘s? Die Forderung nach einem Planungsstopp wenigstens bis zur bis Ende 2023 angepeilten Überprüfung der Bedarfspläne für den Bundesverkehrswegeplan wurde auch bei einer Informationsveranstaltung des Regierungspräsidiums Anfang Oktober erhoben. Zusammen mit einigen anderen Aktiven aus den Umweltverbänden haben wir uns als BUZO dem Protest angeschlossen und waren vor Ort. Zwar ist bisher noch nichts bekannt über ein Einfrieren der Planungen beim Regierungspräsidium als zuständiger Behörde, aber wir wollen die Hoffnung nicht aufgeben, dass ein Umdenkprozess in Gang gekommen ist, an dessen Ende verantwortungsvolle Entscheidungen für einen zukunfts- und klimagerechten Verkehr stehen.

Mari Däschner

Alle Autos brauchen Platz, egal ob mit Benzin, Diesel, Bio, Wasserstoff oder Elektronen angetrieben, hier daher der altbekannte Platzvergleich mit leicht humoristischer Note aufbereitet, Achtung Kinder: Bitte untere Reihe nicht nachmachen!   Grafik: xkcd.com/2684/ Lizenz: CC-by-nc 2.5

Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 2/22

Stand des Artikels: 2022! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.

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