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Streuobstwiesentag lockt Familien nach Grötzingen

Eingeschleppte Schädlinge und ihre Kontrahenten konn ten real beobachtet werden; Alle Fotos: Johannes Meister
Interessant und spannend für Groß und Klein
Bald erntereif
Naturerlebnis auf den Grötzinger Streuobstwiesen;

Nach der Premiere vor zwei Jahren am Knittelberg standen Anfang Juli zwei Wiesen nicht weit vom Grötzinger Baggersee im Mittelpunkt des 2. Streuobstwiesentags in Grötzingen: Eine bunte Mischung für Jung und Alt bot allerlei Gelegenheit, Altbewährtes und Neues einmal selbst auszuprobieren. Nur Wiese, Bäume, Obst? Nein, weit gefehlt! Die Streuobstwiese ist ein wertvoller Lebensraum für Pflanzen und Tiere, wenn man sie denn lässt, aber auch pflegt. Dazu gehört das Mähen mit der Sense, wie auch das Veredeln der Obstbäume. Beides will gelernt sein, macht aber Spaß, wenn man weiß, wie es geht. Und so machten sich die Erwachsenen unter kundiger Anleitung von den Aktiven des Naturtreffs Grötzingen und des örtlichen Obst-, Wein- und Gartenbauvereins ans Werk. Währenddessen gingen die Kinder auf Entdeckungsreise: Die „Naturdetektive“ erfuhren, aus welch unscheinbaren oder wunderschönen Raupen schöne Schmetterlinge oder aber schlichte Falter werden. Sie konnten zusehen, wie mit einer Drohne mit Wärmebildkamera vor der Mahd nach Rehkitzen in der Wiese oder auf dem Feld gefahndet wird. Und die ganz Kleinen konnten auch einfach mal ein Schaf kämmen. Was ist Terra Preta und welche Nistkästen sind für Vögel und Fledermäuse geeignet? Umweltschutz ist in Grötzingen hautnah, greifbar und begreifbar!

Der Naturtreff kümmert sich seit Jahren als lose, aber doch äußerst effektive Gruppierung mit Spaß, Sachverstand und Leidenschaft um mittlerweile 10 Streuobstwiesen rund um das badische Malerdorf. Die für Süddeutschland typische Kulturlandschaft bietet durch ihre Vielfalt einen spannenden Kontrast zur kommerziellen Agrarmonotonie. Aber machen wir es konkret: Lässt man die Pflanzen wachsen und verzichtet auf Düngemittel, entstehen artenreiche Wiesen, die zusammen mit den Obstbäumen ein Zuhause für viele Tiere bieten: Mauswiesel und Steinkauz freuen sich über Kleinsäuger, wie Mäuse und die possierlichen Bilche, wie den Siebenschläfer und die Haselmaus. Auf deren Speiseplan stehen wiederum Insekten und die Beeren der Sträucher an den Rändern der Streuobstwiesen.

Ein Schwerpunktthema waren auch Tiere und Pflanzen, die in den letzten Jahrzehnten neu zu uns gekommen sind, sei es durch den Klimawandel oder durch die Globalisierung der Wirtschaft. Das Julius-Kühn-Institut Dossenheim zeigte winzig kleine Schlupfwespen, die als natürliche Feinde invasive Wanzen in Grenzen halten können. Die Schäden für die Obsternte können dadurch künftig auch in der kommerziellen Landwirtschaft ohne Gift in Grenzen gehalten werden. Noch ist es ein Forschungsprojekt, aber die Zulassung ist in Aussicht.

Und wen das alles nur „am Rande tangierte“, er oder sie freute sich über Apfelsaft von der Streuobstinitiative im Stadt- und Landkreis Karlsruhe e. V. oder über Kaffee und Kuchen der örtlichen Kindergärten Luisenhof und Kegelsgrund in einer schönen und wertvollen Landschaft. Es lohnt sich, unsere Umwelt neu zu entdecken. Der Naturtreff Grötzingen lädt dazu ein.

Die BUZO steht in engem Kontakt zum Naturtreff und würde sich freuen, wenn sich solch ein vielfältiges Engagement auch in anderen Stadtteilen Karlsruhes entwickeln würde. BUZO und Naturtreff helfen mit Anregungen und Erfahrungen gerne mit.

Johannes Meister

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