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Landschaftsbild und Umweltschutz?

Bild:
Pappelallee (s.a. Titelbild); Foto: J. Meister

Das Landschaftsbild in der Region Karlsruhe hat sich in den letzten Jahren stark verändert: Ortschaften, die früher durch Grünzüge getrennt waren, wachsen zunehmend zusammen. Industrie- und vor allem Gewerbegebiete haben sich immer weiter ausgedehnt. Dieser Prozess scheint unverändert:

Das Industriegebiet Hagsfeld wurde bis zur Bahnlinie Karlsruhe — Heidelberg erweitert. Nach dem Willen des Oberbürgermeisters würde diese Entwicklung bis Durlach weitergeführt. Mit der Bebauung der Unteren Hub würde damit die letzte Zäsur und eine wichtige Frischluftschneise verschwinden.

Die Stadt möchte den Karlsruher Westen stärker mit dem Rhein verknüpfen. Der zukünftige “Rheinpark” geht auf Ideen der letzten Bundesgartenschau-Bewerbung zurück. Gerade dort soll nun im Zuge des Neubaus eines Kohlekraftwerks ein hoher Kühlturm errichtet werden, vergleichbar dem des AKW Philippsburg. Dies ist Folge unseres anhaltend hohen Bedarfs an Energie, aber auch wirtschaftlicher Interessen der EnBW.

Als letztes Beispiel sei hier der geplante Golfplatz in Hohenwettersbach genannt. Hier sollen große landwirtschaftliche Flächen vermarktet werden (115 ha, einer Fläche von mehr als 100 Sportplätzen!). Zielgruppe ist eine vergleichsweise kleine Sportgemeinschaft. Wie wichtig diese heute allgemein zugängliche Landschaft für die Bevölkerung ist, zeigt die Sorge vieler Bürger um die markante Pappelallee am Batzenhof. Durch eine geplante Fällaktion könnte sie ihr charakteristisches Erscheinungsbild dauerhaft verlieren, wenn auch nicht im Zusammenhang mit dem Golfplatzprojekt (so zumindest die Aussage des Eigentümers).

Naturnahe Flächen werden immer seltener. Der Mensch braucht aber gerade diese zusammenhängenden Freiflächen zur Erholung. Anstelle der Umnutzung für wirtschaftliche Interessen sollten wir die wenigen noch bestehenden Freiräume erhalten — als frei zugängliche Erholungslandschaft für die Allgemeinheit.

Johannes Meister

Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 3/06

Stand des Artikels: 2006! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.

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