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  Pro Bahn   

Besserer ÖPNV in der Südpfalz und bessere Verbindungen über den Rhein

Auf Einladung von PRO BAHN sprach beim jüngsten Treffen der Geschäftsführer des Zweckverbandes Schienennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd Michael Heilmann über Gegenwart und Zukunft des öffentlichen Verkehrs in Rheinland-Pfalz mit allen seinen Auswirkungen auch auf die Region Karlsruhe.

Der Rheinland-Pfalz-Takt 2015 ist ein gemeinsames Projekt der beiden für die Schiene zuständigen Zweckverbände SPNV-Nord und SPNV-Süd, des Landes Rheinland-Pfalz und des Saarlandes in Abstimmung mit den benachbarten Aufgabenträgern in NRW, Hessen, B-W und Luxemburg. Ziel des Projektes sei es, einen landesweiten Nahverkehr aus einem Guss zu installieren, der autofreie Mobilität für alle sichert und zwar in den Ballungsräumen genauso wie in ländlichen Regionen.

Er berichtete, dass als Ergebnis jahrelanger Planungen seit Dez. 2014 große Teile des öffentl. Verkehrs grundlegend überarbeitet wurden und somit an die geänderten Anforderungen der Gegenwart und der nächsten 10 bis 15 Jahre angepasst und attraktiver gestaltet wurden. Alleine das Angebot an Fahrten im Schienenverkehr wurde schrittweise um ca. 20  % gesteigert. Neue Verbindungen mit Regionalexpress-Zügen und Regionalbahnen sowie darauf abgestimmte Buslinien vernetzen inzwischen die Regionen des Landes besser als je zuvor. Und neue moderne Fahrzeuge bieten deutlich mehr Komfort und Service.

Für die Region Karlsruhe besonders interessant waren Heilmanns Feststellungen, dass große Anstrengungen unternommen wurden und noch werden, um den Schienenverkehr über den Rhein attraktiver zu machen. Ein nicht zu vernachlässigender Pluspunkt dürfte dann die damit einhergehende Entlastung des Nadelöhrs Straßenrheinquerung sein. Damit könnte der Druck auf die Forderung nach einer zusätzliche Straßenbrücke gemindert werden. Bekanntlich ist diese sehr umstritten und wird auch von PRO BAHN abgelehnt.

Eine wichtige Maßnahme war die Einführung der Flügelung einiger Regionalexpresszüge in Landau, um durchgehende Verbindungen sowohl Richtung Neustadt als auch Richtung Pirmasens von Karlsruhe aus anzubieten. Leider ist das Zusammenkuppeln von Zügen ein sehr viel komplexerer Vorgang als das Teilen, sodass sich die Fahrzeiten um bis zu fünf Min. verlängern. Wir von PRO BAHN bedauern sehr, dass an keiner Stelle ausreichende Aktivitäten entwickelt werden, zeitraubende Vorgänge bei gleicher Sicherheit zu beschleunigen, sondern die billigende Inkaufnahme massiver Verzögerungen eher die Regel ist (z. B. auch am Bahnübergang in Kleinsteinbach).

Beim Thema Bundesverkehrswegeplan zeigten sich die Anwesenden enttäuscht, dass alle Schienenprojekte aus dem vordringlichen Bedarf entfernt wurden. So auch der zweigleisige Ausbau Wörth — Winden und deren Elektrifizierung. Trotzdem hofft Heilmann, dass über kommunale Finanzierungen (GVFG bzw. Entflechtungsgesetz) wenigstens abschnittsweise Winden — Kandel zweigleisig werden kann. Da dadurch das gegenseitige Abwarten der RE-Züge in Winden entfiele, würde sich die Fahrzeit von/zum Karlsruher Hbf verkürzen. Dies hätte neben der Attraktivitätssteigerung zur Folge, dass die Anschlüsse zum/vom Fernverkehr sicherer erreicht würden.

Das derzeitige Sorgenkind der Südpfalz, die AVG-Linien S51/S52 Germersheim — Wörth — KA, wird voraussichtlich erst in einigen Jahren entschärft, da derzeitige Verträge dies nicht zulassen. Die von PRO BAHN gewünschte Verlängerung der S-Bahn RheinNeckar von GER über Wörth nach KA fällt darunter. Trotzdem hat man kleine Verbesserungen erreicht: So wurde die Pünktlichkeit verbessert und das Problem ausfallender Züge wird es in absehbarer Zeit nicht mehr geben. Auch in Germersheim wurde die Anschlusssituation durch kürzere Umsteigewege wesentlich verbessert.

So wie in Baden-Württemberg gibt es auch in Rheinland-Pfalz die stündlich verkehrenden Regiobuslinien für die Regionen, die keine ausreichende Schienenanbindungen haben.

Heilmann konnte die freudige Botschaft überbringen, dass im kommenden Jahr zwischen Wörth und Straßburg vier durchgehende Zugpaare verkehren werden und der KVV ab Dezember an Wochenenden für Zeitkarteninhaber ein Elsass-Ticket anbieten wird.

Gerhard Stolz

Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 3/16

Stand des Artikels: 2016! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.

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