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MV: neue Impulse für den VCD in Karlsruhe

VCD und BUZO beim Umzug in die Zukunft; F.: H. Jacobs

Zur Mitgliederversammlung haben wir die Möglichkeiten des Landesverbands genutzt, um die per E-Mail erreichbaren Mitglieder auch noch auf diesem Wege zu erinnern: „anbei sende ich euch im Namen von Reiner Neises die Einladung und den Brandbrief zur Mitgliederversammlung ...“ Brandbrief?

Ja, vor allem den Schluss mit der eventuellen Auflösung, wenn das Personalproblem nicht gelöst würde, konnte man durchaus als Brandbrief interpretieren, auch wenn dieser Begriff selbst dort nicht auftaucht.

Der „Chefposten“ ist auch nach dieser MV leider immer noch „verwaist“. Der „Brandbrief“ hat aber für zwei neue engagierte Aktive/Beisitzer gesorgt, die bei den letzten Monatstreffen schon neuen Schwung reingebracht haben. Das ist schon einmal ein kleiner Anfang. Aber für die Zukunft wünscht sich die Ortsgruppe mehr jüngere Aktive und einen höheren Frauenanteil, entweder aus den Reihen noch nicht aktiver Mitglieder oder neu geworbene.

Wir sollten dabei insbesondere vermitteln, dass der VCD eine wirkungsvolle Plattform bietet, verkehrsmittelübergreifend Verkehrsprobleme sichtbar zu machen und mit Gleichgesinnten umweltfreundliche Lösungen zu realisieren und zu fördern. Darin unterscheidet sich der VCD von anderen, auf einzelne Verkehrsmittel spezialisierten Verbänden.

Deutschland ist momentan eindeutig kein Land, in dem die Verkehrswende besonders leicht umzusetzen wäre. Deswegen ist es wichtig, sich zusammenzutun und im Verband eben doch mit vielen kleinen Erfolgen dem Ziel näher zu kommen. Gerade beim Radverkehr tut sich schon einiges, in diesem Zuge aber auch bei der Reduzierung des MIV.

Man kann pessimistisch sagen, dass es bisher noch jede Kultur geschafft hat unterzugehen und warum sollten ausgerechnet wir die erste Ausnahme sein? Man kann aber auch optimistisch zurückblicken und viele Beispiele finden, wo Gesellschaften die Kurve gekriegt haben, manchmal sogar rechtzeitig und elegant an einem Strang ziehend. Die weltweite Abschaffung von FCKWs wäre so ein Beispiel. Oder der saure Regen. Auch wenn beim Verkehr die Geschwindigkeit des Wandels unter dem Geschwindigkeitsrausch in Deutschland leidet, wäre die Verkehrswende sicher nicht der erste Erfolg für die Umwelt: Obwohl die fossile Industrie verzweifelt auf der Bremse steht, wachsen die erneuerbaren Energien immer schneller, weil jeder, der rechnen kann, die langfristigen Vorteile nicht übersehen kann. Solche Prozesse können manchmal ungeahnte Eigendynamiken entwickeln, sobald ein Anfang gemacht ist. Also weitermachen auf allen Ebenen, insbesondere auch auf der lokalen, es ist nie zu spät!

Der BrandRundbrief schrieb zurecht: „Über viele Jahre war [der VCD] ein gefragter Ansprechpartner in vielen Gremien und Beratungsprozessen auf lokaler und regionaler Ebene, insbesondere unmittelbar in Karlsruhe.“ Die eigentliche Sacharbeit lief die letzten Jahre in der Tat gar nicht so schlecht, sofern sich jemand dafür fand ... bis eben auf die Nachwuchswerbung, weil das leider nicht unbedingt zu den Kernkompetenzen der aktuellen Aktiven gehörte.

Das Problem der Altersstruktur und des Männerüberschusses gab es auch schon vor Corona und den anderen erwähnten Problemen. Meines Erachtens ist aber die Außenwahrnehmung des VCD, auch wegen des u&v. und internen Fragezeichen zum Trotz immer noch durchaus gut. Positives Feedback zum u&v höre ich immer wieder. Auch als Vertreter in Gremien haben wir schon seit Jahren einen guten Ruf. Darauf kann man aufbauen! Also einfach dazustoßen für Verkehrsthemen, Nachwuchswerbung, Diskussionen oder Führungsqualitäten.

Mitmachen

... kann man bei den Monatstreffen, real oder meistens auch hybrid, real bei Stammtischen, bei Infoständen, als Vertreter in Gremien oder bei Diskussionen per E-Mail. Die Ortsgruppe hat sich technisch modernisiert und verfügt wieder über eine Diskussions-Mailingliste beim Anbieter jpberlin.de, über den wir inzwischen auch dir Webseite des u&v betreiben. Die Mitglieder der alten Liste wurden schon wieder eingetragen. Wer neu mitmachen will, um lokale oder regionale Projekte, Probleme oder Ideen zu diskutieren, schaue unter „Kontakt VCD KA“ auf unserer Webseite vcd.org/karlsruhe nach, dort werden in Kürze auch Anmeldelink und Infos zu Mailingliste und hybridem Monatstreff zu finden sein. Oder eine E-Mail schreiben an karlsruhe@vcd.org Ein Newsletter steht auch schon lange auf der ToDo-Liste, aber da sind noch paar Dinge zu klären.

Vergangenes Jahr schaute der Kreisverband, bei dem es sich mit den Landkreisen Karlsruhe und Rastatt und den Stadtkreisen Karlsruhe und Baden-Baden an sich um einen Regionalverband handelt, auf 35 Jahre zurück. Wir sind guter Dinge, dass er sich mit neuem Schwung mindestens noch mal so lange in die Karlsruher Verkehrspolitik einmischen wird.

Heiko Jacobs

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