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Alle Antworten auf die Frage 1.1 Flächenverbrauch:
Sind Sie für eine verbindliche Reduzierung des Landschaftsverbrauchs in Karlsruhe auf Netto-Null, entsprechend den Vorgaben des Landes von 2005 und 2011? Welche Strategien zur Reduzierung des Flächenverbrauchs verfolgen Sie?
- Antwort CDU - CDU
- Ja, wir sind grundsätzlich für eine Reduzierung des Landschaftsverbrauchs entsprechend der Vorgaben des Landes. Insgesamt sind Flächen und Böden in unserer Stadt knapp. Gerade aus diesem Grund müssen sie effizient genutzt werden. Wir wollen ein intelligentes Flächenmanagement, das vor allem die Umwelt, aber auch die nachfolgenden Generationen im Auge hat. Es ist wichtig, mit der kommunalen Planungshoheit verantwortungsvoll umzugehen. Insofern gilt es zunächst, vorhandene Gewerbeflächen optimal auszugestalten, damit die Unternehmen vor Ort wettbewerbsfähig bleiben. Weshalb noch freie Flächen bisher ungenutzt sind, muss konkret untersucht werden. Bevor komplett neue Flächen ausgewiesen werden, müssen vorhandene Konversionsflächen entwickelt sowie brach liegende Flächen neu genutzt werden. Auch müssen Möglichkeiten zur „Wiederbelebung“ belasteter Gebiete erörtert werden. Wir sind für eine gezielte Nachverdichtung und dafür, an geeigneten Stellen in die Höhe zu bauen. Natürlich müssen bei allen Maßnahmen die allgemeinen klimatischen Voraussetzungen in unserer Stadt, also das Stadtklima insgesamt, Berücksichtigung finden.
- Antwort SPD - SPD
- Die SPD setzt sich für eine Reduzierung des Flächenverbrauchs in Karlsruhe ein. Nachverdichtung und Konversion bereits versiegelter Flächen haben für die SPD immer Vorrang.
- Antwort Bettina Lisbach, Johannes Honné, Ute Leidig, Alexander Geiger, Daniela Reiff - B90/Die Grünen
- Ja, wir sind für eine Reduzierung des Landschaftsverbrauchs in Karlsruhe auf Netto-Null und haben uns in den letzten Jahren auch immer für die Durchsetzung dieses Zieles eingesetzt, zuletzt im Rahmen der Diskussion um die Fortschreibung des Flächennutzungsplans für den Nachbarschaftsverband Karlsruhe. Bei der entscheidenden Abstimmung im Karlsruher Gemeinderat konnten wir erreichen, dass Neuausweisungen von Gewerbeflächen in großem Umfang verhindert wurden (Elfmorgenbruch, Büchenauwiesen, Untere Hub, Herdwegwiesen, Obere Kohlplatte). Außerdem haben wir uns zusammen mit einer Gemeinderatsmehrheit dafür eingesetzt, dass bereits geplante Gewerbegebiete mit Schwerpunkt im Westen von Karlsruhe wieder aus dem Flächennutzungsplan herausgenommen werden. Als Strategien zur Reduzierung des Flächenverbrauchs muss eine mit dem Stadtklima verträgliche, behutsame Innenentwicklung weiter vorangetrieben werden. Dies gilt auch für den Wohnungsbau. Neben der Nutzung von Baulücken müssen Leerstände und Brachflächen konsequent reaktiviert werden. Wir setzen uns für ein ressourcensparendes Flächenmanagement mit flächensparenden Bauweisen (z.B. mehrstöckig statt einstöckig, Parkdecks statt großflächiger Parkplätze etc.) ein. Auch interkommunale Kooperationen sollten zum Flächensparen genutzt werden. Stichworte sind hier interkommunale Gewerbegebiete (wenn sie nicht zusätzlich, sondern anstelle der kommunalen ausgewiesen werden) und gemeinschaftlich vermarktete Gewerbeflächenpools (bereits vorhandene Gewerbeflächen werden gemeinsam vermarktet).
- Antwort FDP - FDP
- Die natürlichen Ressourcen und das kostbare Gut „Fläche“ müssen schonend, sparsam und kreativ genutzt werden, damit der nachfolgenden Generation Gestaltungsräume übrig bleiben. Die Entwicklung der Stadt hat sich auf den bereits bebauten Bereich zu konzentrieren. Die weitere Inanspruchnahme naturnaher Flächen für Wohn-, Gewerbe- und Verkehrsflächen ist zwar nicht tabu, aber ultima ratio. Sie kommt nur in Frage, wenn keine Umnutzung bebauten Geländes, kein Schließen von Baulücken oder keine Intensivierung der Bebauung (Mehrgeschossigkeit, auch in Gewerbegebieten!) möglich ist. Die bestehenden Frischluftschneisen müssen unbedingt erhalten bleiben. Bevor neue Baugebiete ausgewiesen werden, sollen Flächenumwidmungen intensiver vorangetrieben werden, damit wertvolle, aber brachliegende Flächen schneller für neue Nutzungen reaktiviert werden können. Die Kammhuber- und die Mackensen-Kasernen sind dafür Beispiele. Eine intensivere bauliche Nutzung ist auch durch eine Erhöhung der Geschossflächenzahl zu erreichen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Sichtachsen mit Blick zur Karlsruher Mitte und auf historische Anlagen nicht beeinträchtigt werden. Da Karlsruhe nahezu keine Gewerbeflächen mehr neu ausweisen kann, ist darauf zu achten, dass die bestehenden Flächen zweckgerichtet verwendet werden. Im Wege der Kooperation mit Umlandgemeinden sind Ansiedlungen auf „gemeinsamen" Gewerbegebieten unter Teilung der Lasten und Erträge zu fördern. Auch sonst sind Gemeinschaftsprojekte in der Region – einschließlich der Pfalz und des Elsass – zu errichten und auszubauen.
- Antwort KAL - KAL
- Ja. Vorrang der Innenentwicklung, Nutzung schon versiegelter Flächen, im Wesentlichen keine Neuausweisung auf der grünen Wiese. Falls Flächen versiegelt werden, sollten andere Flächen hierfür entsiegelt werden. Dies kann über den Bebauungsplan bzw. über Verkaufsverträge bei städtischen Grundstücken geregelt werden. Die KAL regt an, die Idee eines Flächenhaushaltsplans aufzugreifen.
- Antwort Niko Fostiropoulos, Sabine Zürn, Elke Wach, Michael Chelius, Christine Lenz - Die Linke
- Antwort: Die Netto-Null-Option ist anzustreben. Es muss dabei eine Abwägung mit notwendigen Maßnahmen für die Lebensqualität der Bürger/innen und Bürger stattfinden. Beispiel: Karlsruhe muss viele erschwingliche Mietwohnungen schaffen, um eine Mietpreisexplosion und die Verdrängung von sozial Schwächeren aus dem Stadtgebiet zu verhindern.
- Antwort Hans-Christian Arzt - Freie Wähler
- Die geringen Landschaftsflächen, die Karlsruhe noch zur Verfügung hat, sollten auf jeden Fall erhalten bleiben. Im Gegenteil bin ich für eine grüne Stadt, die viele Ruhe- und Erholungsflächen bietet. Das räumliche Leitbild Karlsruhe 2015 sieht zusätzlichen Flächenverbrauch in Hinblick auf die nächsten dreißig Jahren vor. Ich bin der Meinung, dass hierfür kein weiterer Bedarf an unbebauten Flächen notwendig ist.
- Antwort Petra Stutz - Freie Wähler
- Selbstverständlich stimme ich einem unnötigen Flächenverbauch in Karlsruhe zu. Allerdings ist mir auch bewußt, dass Wohnen und Arbeiten für eine florierende Stadt unbedingt beachtet werden müssen. Wohn- und Arbeitsplatz sollten dabei nicht unnötig voneinander distanziert werden. Deshalb plädiere ich für eine Nachverdichtung im Stadtgebiet, subventioniertem und erleichtetem Ausbau von Dachgeschossen Nutzung leerstehender Gewerbeflächen und gleichzeitigem Schutz von bisher bestehenden Freiflächen vor exzessiver Bebauung und Ausweisung von Ausgleichsflächen.
- Antwort Rena Thormann - Freie Wähler
- Ja sehr, eine weitere Zersiedelung und damit Reduzierung wertvollen Lebensraumes für Flora und Fauna zugunsten investorgerechter Kommunalplanung kann so nicht weiter fortgeführt werden. Bei der Strategie sei zwischen kleinen und großen strategischen Überlegungen zu unterscheiden. Zui den kleineren Strategien zähle ich Aufklärung und Bewusstmachung. In meiner Funktion als Lehrerin sehe ich mehrere Möglichkeiten in Form von Projekten zur Sensibilisierung: „Tierschutz in Karlsruhe, Hege und Pflege von Pflanzen (evtl. Schulgarten) usw. Bei umgreifenderen Strategien geht es um Konzeptionserstellung zur Reduzierung von Landschaftsverbrauch Richtung Nett-Null. Hier muss die Kommune bzw. die Stadt einen nachhaltigen Plan entwickeln, wie man diesem Ziel näherkommt.
- Antwort Jürgen Wenzel - Freie Wähler
- Als Stadtrat für die Freien Wähler setze ich mich seit vielen Jahren kommunalpolitisch für den Erhalt der Landschaft ein. Entsprechende Entscheidungen wie der Herausnahme der „Unteren Hub“ und des „Elfmorgenbruch“ als Gewerbesuchfläche oder der Umwandlung der „Griesbachniederungen“ in ein Landschaftsschutzgebiet habe ich im Gemeinderat stets mitgetragen. Auch vor meiner Wahl in den Gemeinderat stand ich z.B. 2008 auf der Seite der Siedler von Karlsruhe im Kampf gegen das Edeka-Fleischwerk. Karlsruhe hat in der Vergangenheit große Flächen für Gewerbe und Industrie in Anspruch genommen. Andere mögen hier weiteren Bedarf sehen, doch ich sehe noch Potential in der Qualität der Ausnutzung der jetzigen Siedlungsfläche. Vor allem erkenne ich auch an, dass sich Wirtschaftskraft auch aus dem Inneren der Stadtteile entfalten kann. Daher vertrete ich eine Innenentwicklung, welche die Kriterien für kleinteilig funktionsgemischte Quartiere ernst nimmt. Die aktuelle Innenentwicklung, die sich auf den Bau von Einkaufszentren, monotonen Stadthäusern und sterilen Zeilenbausiedlungen beschränkt, hilft dem Flächenverbrauch nicht ab.
- Antwort GfK - Gemeinsam für Karlsruhe
- Verbindlich weniger Landschaft zu verbrauchen, das ist unbedingt nötig. Der Nachhaltigkeitsbeirat des Landes empfiehlt, Bauland- und Erweiterungspotentiale zu erfassen und handelbare Flächenzertifikate einzuführen, um die Innenentwicklung zu fördern. Karlsruhe könnte ein solches Modellprojekt im Land werden. Interkommunale Gewerbeflächen sind ebenso zu entwickeln. Natürlich sind auch die Themen Aufstockung von Gebäuden und Überbauungs-Möglichkeiten in unserer Stadt voranzutreiben. Das Ziel ist die Netto-Null.
- Antwort Erik Wohlfeil - Piratenpartei
- (Ggfs. vorhandene Kürzel: UL = Uwe Lancier, EW = Erik Wohlfeil, MG = Marcel Gültig, mc = Ian Morrison-Cleator, GG = Gordon Geisler) In Karlsruhe ist die Bevölkerung zuletzt wieder stärker gewachsen (Zunahme von 1000-3000 Einwohnern jährlich seit 2000). Auch das KIT benötigt aufgrund der steigenden Studierendenzahl weitere Gebäude und hat Interesse an weiteren Flächen im Hardtwald. Der Bevölkerungsrückgang ist das wesentlichste Argument für die Zielsetzung der Netto-Null beim Flächenverbrauch. Dies ist in Karlsruhe nicht gegeben. Die derzeitigen Vorgaben des Verkehrs- und Infrastrukturministers des Landes, Winfried Hermann, können durchaus ein verfassungsmäßig unzulässiger Eingriff in die Planungshoheit der Gemeinden und die kommunale Selbstverwaltung sein. Dies ist zu prüfen. Teilweise widersprechen diese Festlegungen auch anderen Zielen der Landes- und Stadtpolitik wie der Verbesserung der Bürgerbeteiligung und einem stärkeren sozialen Wohnungsbau. Auch wenn ich den verwaltungstechnischen Maßnahmen nicht zustimmen kann, teile ich das Sachziel, den Landschaftsverbrauch so gering wie möglich zu halten; allerdings ohne dadurch die Stadtentwicklung unangemessen einzuschränken. Dies muss insbesondere unter möglichst weitgehender Bürgerbeteiligung in der Planungshoheit der Kommunen geschehen. Die möglichen Maßnahmen sind mir bekannt (siehe z.B. www4.um.badenwuerttemberg.de/servlet/is/2036/ ). Zunächst sollte das Potential für die Karlsruher Innenentwicklung systematisch erfasst werden, um es möglichst gut nutzen zu können. Die Zielsetzung des geringen Landschaftsverbrauchs soll auch beim Beschluss neuer Bauleitpläne (Flächennutzungspläne und Bebauungspläne) beachtet werden, da hier eine Reihe von Maßnahmen möglich ist. Die Verlagerung auf den Radverkehr und den ÖPNV kann weiteren Verkehrsflächenverbrauch reduzieren.
- Antwort Gordon Geisler - Piratenpartei
- (Ggfs. vorhandene Kürzel: UL = Uwe Lancier, EW = Erik Wohlfeil, MG = Marcel Gültig, mc = Ian Morrison-Cleator, GG = Gordon Geisler) Ich schließe mich EWs Ausführungen an.
- Antwort Marcel Gültig - Piratenpartei
- (Ggfs. vorhandene Kürzel: UL = Uwe Lancier, EW = Erik Wohlfeil, MG = Marcel Gültig, mc = Ian Morrison-Cleator, GG = Gordon Geisler) Mit diesem Thema kenne ich mich zu wenig aus um konkrete Maßnahmen zu nennen.
- Antwort Uwe Lancier - Piratenpartei
- (Ggfs. vorhandene Kürzel: UL = Uwe Lancier, EW = Erik Wohlfeil, MG = Marcel Gültig, mc = Ian Morrison-Cleator, GG = Gordon Geisler) Ich habe nicht die Fachkenntnis zu diesem Gebiet. EW's Aussagen schließe ich mich an, soweit ich es beurteilen kann, sind sie zutreffend.
- Antwort Ian Morrison-Cleator - Piratenpartei
- (Ggfs. vorhandene Kürzel: UL = Uwe Lancier, EW = Erik Wohlfeil, MG = Marcel Gültig, mc = Ian Morrison-Cleator, GG = Gordon Geisler)
- Antwort Max Braun - Die PARTEI
- Nein
- Antwort Joerg Lesser - Die PARTEI
- NEIN, insofern auch keine Strategien Vorwort zu allen Fragen: Sehr geehrte Damen und Herren. Im Gegensatz zu anderen Parteien gehört es zu den Prinzipien der „Die PARTEI“–auch wenn sie sich zuweilen satirisch/populistisch gibt, keinesfalls in den üblichen Opportunismus zu verfallen. Ebenso sind meine Anmerkungen persönlich und spiegeln nicht in allen Punkten die Meinung der Partei wieder. Ich darf deshalb auch die einseitigen Fragestellungen bemängeln. Als PKW Halter, überzeugter Fahrradfahrer und Fußgänger bin ich sicherlich in der Lage die angesprochenen Sachverhalte verhältnismäßig neutral zu bewerten
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